Als die Serversoftware Bukkit sich im August 2014 von der Öffentlichkeit verabschieden musste, ging ein Raunen durch die Minecraft-Serverbesitzer. Bukkit – die bis dahin vermutlich weit verbreiteste Serversoftware mit tausenden von Plugins – musste aufgrund von Urheberrechtsproblemen mit einem ehemaligen Entwickler seinen Betrieb einstellen.
Damit gab es nicht nur keine Arbeit mehr für die vielen Entwickler, die direkt oder indirekt an dem Programm gearbeitet haben – auch die vielen Serverbesitzer standen nun vor dem Problem, bei kommenden Minecraft-Versionen keine passende Software mehr zu besitzen.
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Bukkit: Erweiterbar und legendär
Bukkit hatte einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Standard-Software von Minecraft: Sie war erweiterbar durch sogenannte Plugins, was für jeden Serverbesitzer Möglichkeiten schuf, eigene Inhalte ins Spiel zu bringen und das Serverleben zu vereinfachen.
Vermutlich hätte es nie die Abertausenden von Citybuild- oder überhaupt große öffentliche Server gegeben, wenn Bukkit-Plugins nicht ermöglicht hätten, Bauwerke vor böswilligen Spielern zu schützen, eigene Währungen ins Spiel zu bringen oder riesige Änderungen an der Spielwelt in nur wenigen Sekunden durch zu führen.
Doch was sollte nun, nachdem die Serversoftware seinen Betrieb einstellen musste, mit diesen Servern passieren?
Eine neue Serversoftware muss her
Schnell setzten sich viele große Entwickler aus der Community zusammen. Per IRC schrieben sie über #nextstep, wie es weiter gehen sollte – schnell war klar: Es musste eine neue Serversoftware her! Und so entstand Sponge – als Alternative zu Bukkit gedacht, jedoch mit änhlichem Konzept: Auch Sponge sollte erweiterbar durch Plugins sein, die jeder mit Programmierkenntnissen in Java schreiben kann.
Und Sponge sollte die Fehler von Bukkit nicht wiederholen: Der Programmiercode der Serversoftware sollte sauberer sein und – besonders wichtig – es sollte keine weiteren Urherberrechtsprobleme geben. Also wurde Sponge auch unter neuer Lizenz veröffentlicht. Die MIT-Lizenz sollte nun verhindern, dass wieder jemand aufgrund von Urheberrechtsbeschwerden das ganze Projekt lahm legen kann. Sponge wurde aktiv von großen Teilen der Community entwickelt – und wenige Monate nach Projektstart gab es schon die erste Version, die jedoch noch relativ instabil war.
Der aktuelle Stand um Minecraft Sponge
Mittlerweile ist Sponge in einer Beta und damit weitgehend stabil und für den Servergebrauch zu nutzen. Man sieht Sponge an, dass es anders als Bukkit sein will, aktueller und aufgeräumter. Das ist es auch – schon erkennbar an den Möglichkeiten, die man im Download-Bereich der Webseite hat. Sponge ist sowohl erhältlich als Standalone-Serversoftware, so wie Bukkit es einst war. Allerdings kann man es auch in Kombination mit Forge nutzen – einer Software, die es ermöglicht, Mods für Minecraft einfacher zu entwickeln und installieren. Das bedeutet, dass man mit dieser Lösung auch Modifikationen für den Client im Mehrspieler-Modus nutzen kann – mit Sponge samt Plugins. Natürlich funktioniert das aber auch nur, wenn der Server diese eigentlichen Einzelspieler-Mods auch unterstützt.
Nach diesem knappen Jahr, in dem Sponge schon veröffentlicht ist, gibt es unzählige Plugins für die Server-Software. Es erinnert alles ein wenig an Bukkit, als es gerade gestartet war: Teilweise noch recht simple, allerdings auch schon die ein anderen komplexeren Plugins sind erhältlich und lassen erahnen, was programmiertechnisch alles möglich ist.
Viele Entwickler versuchen auch, alte Bukkit-Plugins für das neue Sponge neu zu schreiben oder kompatibel zu machen, um es Serverbesitzern so zu ermöglichen, auf die alten bekannten Funktionen nicht mehr verzichten zu müssen.
Alte Bekannte wie VoxelSniper, Votifier, McBans oder Vanish sind schon auf Sponge umgestiegen – in Zukunft dürften es noch mehr ehemalige Bukkit-Plugins geben.
Server auf Sponge umstellen? Mitnichten!
Doch vermutlich wird es noch sehr lange dauern, bis zumindest ein Großteil der Server von Bukkit auf Sponge umgestiegen ist, denn kompatible Bukkit-Versionen für neuere Minecraft-Updates sind durch einen Hobby-Entwickler noch zu kriegen und halten so die eigentlich längst gestorbene Serversoftware noch künstlich am Leben.
Und da noch längst nicht alle ehemaligen Bukkit-Plugins für Sponge erhältlich sind und so viele mitunter wichtige Funktionen noch fehlen, dürfte es ebenfalls noch dauern, bis sich Serverbesitzer einen Umstieg überlegen. Dieser ist außerdem alles ander als einfach, da es keine Kompatibilität für alte Bukkit-Plugins gibt.
Es geht vorran – langsam und stetig
Das bedeutet, dass – abgesehen von der Minecraft-Welt – alles noch einmal neu zu machen ist. Passende Plugins müssen heraus gesucht, installiert und konfiguriert werden – und das ist nicht immer wirklich einfach.
Es dürfte somit noch eine ganze Weile dauern, bis Sponge eine wirkliche und passende Alternative für Bukkit geworden ist. Doch es hat Potenzial, die Minecraft-Community wieder interessiert für den Mehrspielermodus zu machen.
Denn wenn erst einmal wieder eine wirklich gute Serversoftware erhältlich ist, die wie Bukkit früher, eine große und aktive Community hat, dürften wieder viele interessante Server aus dem Boden schießen – und den ein oder anderen Spieler in den Mehrspielermodus locken.
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