Nach einem schweren Autounfall ist für Simon nichts mehr wie es vorher war. Nicht genug, dass er durch den Unfall seine Freundin verliert, auch sein Hirn wird schwer beschädigt. In der Zeit nach dem Unfall hat Simon Angst langsam verrückt zu werden – als er nach einen Hirnscan plötzlich im Jahr 2103 in einer Tiefseestation aufwacht.
Das ist das Szenario von SOMA. Wir haben den Meeresgrund für euch besucht und geben euch einen Einblick, ob der Schocker aus dem Hause Frictional Games zu überzeugen weiß.
Inhaltsverzeichnis
Story/Szenario
Wie eingangs erwähnt, ist der Protagonist Simon schwer von einem Autounfall gezeichnet. Dieser ereignete sich in Toronto, im Mai 2015. Seitdem kämpft Simon mit allerlei Nebenwirkungen u.a. auch damit, dass bei übermäßigen Stress Hirnblutungen auftreten können. Keine guten Vorzeichen also.
Um seine Chancen auf Genesung zu erhöhen, vertraut er sich einen Arzt namens David Munshi an, der mithilfe von Hirnscans versucht, eine effektive Therapie zur Behandlung von Hirnschäden zu entwickeln. Simon ist mehr oder weniger einer der ersten, dem diese zweifelhafte Ehre zuteilwird und so nimmt er auf den Behandlungsstuhl Platz. Als er die Augen wieder öffnet, ist er nicht mehr im Labor in Toronto des Jahres 2015, sondern in einer Tiefseestation namens Pathos-2, knapp 90 Jahre später.
Ohne zu wissen wie er dort hin kam, streift er nun alleine durch die Menschenleeren Gänge des Komplexes, löst kleine Rätsel und dringt immer tiefer in den Kern der Anlage und damit auch in das ein, was mit Ihm und der Menschheit passiert ist.
Dabei ist er nicht allein. Eine ehemalige Mitarbeiterin der Station meldet sich bei ihm über Funk, später treffen beide aufeinander. Dieses treffen wirft aber mehr Fragen und Unklarheiten auf, als Antworten zu geben.
Nur eins ist klar – Catherine braucht Simons Hilfe um die Menschheit zu retten. Jedoch lauert in den Tiefen des Komplexes etwas, das nicht gerade angetan von dieser Idee ist.
Gameplay
Die gesamte Spielwelt wirkt von Anfang an bedrohlich auf uns. Spärlich beleuchtete Gänge und organisch aussehende Geschwüre an den Wänden lassen uns direkt in die Atmosphäre eintauchen. Auf unseren Weg durch die Stationen stoßen wir immer wieder auf vermeintliche Roboter mit überraschend menschlichen Wesen die, genau wie wir selbst, auch nicht zu wissen scheinen was passiert ist und wer oder was sie eigentlich sind.
Diese Frage beantwortet uns SOMA Stück für Stück im Verlaufe des Spiels. Unsere Mitstreiterin Catherine hilft uns dabei genauso wie Audiodateien, Notizen und Flashbacks der getöteten Besatzung, die bei der Berührung durch Simon visualisiert werden. Die anfängliche Frage wie man hier her gekommen ist, weicht später immer mehr der Frage nach den Sein und der Existenz.
Frictional Games schafft es erstaunlich gut, die philosophischen Ansätze die sich mit dem Ich und der Seele beschäftigen, in das Spiel einzubauen. Die aufgeworfenen Fragen lassen uns oft schlucken und werden zunehmend beklemmender, je tiefer man in die angeregten Gedanken eintaucht.
Die Gegnerschaft in SOMA hingegen kann dieses atmosphärische Niveau leider nicht ganz halten. Da wir keine Waffen zur Verfügung haben, schleichen wir lautlos, nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet, durch die Gänge.
Arg bedrohlich wirken die Monster selten und mit ein wenig Timing umschleichen wir den Gegner recht zügig, wobei einige Begegnungen aber durchaus schaurig sind. Werden wir doch einmal von einem Widersacher entdeckt, können wir recht leicht wegrennen und einen neuen Anlauf nehmen um an der Gestalt vorbei zu schleichen.
Die Visualisierung dieser Begegnungen sind stimmig gelöst, etwa die Bildstörungen die Auftreten, wenn Feinde in der Nähe sind. Positiv zu erwähnen ist noch die Soundausgabe die das Szenario perfekt untermalt und nie unpassend wirkt. Da kommt Stimmung auf!
Auch die Synchronisation ist gelungen und die Untertitel beugen Verständnisbarrieren vor.
Technik & Performance
Da SOMA ein klassisches Horror-Survival ist, sind die Möglichkeiten, die der Spieler hat, arg begrenzt. Die meiste Zeit schleichen wir umher und verstecken uns. Dazu haben wir eine Taschenlampe und ein Omnitool um beispielsweise Türen zu öffnen.
Wir können eine Vielzahl an 3D-Objekten aufheben und mit ihnen interagieren ohne dass dabei etwas Spielentscheidendes voran getrieben wird. Wir lesen Notizen und Bedienen Computer. Durch die dichte Atmosphäre und das gute Storytelling fallen die begrenzten Möglichkeiten aber nicht negativ ins Gewicht.
Die Texturen sind sicherlich nicht auf allerhöchstem Niveau, die Umgebung und die Unterwasserwelt wirkt aber stimmig und lebendig. Flackernde Lichter und Schatteneffekte transportieren Beklemmung. Eine schöne Abwechslung bilden die Spaziergänge auf dem Meeresgrund, die das Gefühl des ausgeliefert-sein gut bedienen.
Um Soma auf dem PC zu spielen benötigt ihr mindestens einen 2.0 GHz Intel Core i3 bzw. AMD A6 oder vergleichbares und 4GB RAM. Eure Grafikkarte sollte der NVIDIA GeForce GTX 460M Series bzw. AMD Radeon HD 5770 entsprechen oder von vergleichbarer Qualität sein.
Für die Beste Performance benötigt ihr ein System mit 2.9 GHz Intel Core i5 bzw. AMD FX oder vergleichbaren und 8GB RAM. Außerdem ist eine NVIDIA GeForce GTX 480 bzw. AMD Radeon HD 8770 oder vergleichbares nötig.
Fazit
SOMA ist kein Horror-Schocker im klassischen Sinn, sondern vereint beklemmende Atmosphäre mit ansprechender Story. Dabei schafft er es wie selten ein Spiel, Fragen aufzuwerfen, die zum Nachdenken anregen und einen doch oft ratlos zurücklassen. Wie sich langsam das Geschehen aufbaut und die Storyteile ineinander greifen, all das ist sehr schön gelöst und garantiert Spannung.
Faire Speicherpunkte mindern den Frustfaktor und der eingeführte Safe-Modus ohne Monster lässt auch den größten Angsthasen am SOMA-Gefühl teilhaben. Fans von Schockmomenten und Angstschweiß auf die Stirn treibenden Verfolgungsjagden durch enge Korridore, könnten von SOMA unter Umständen enttäuscht werden.
SOMA ist auf Steam für 27,99€ erhältlich.
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