Es steht alles andere als gut um Overkill’s The Walking Dead, den Coop-Zombieshooter der Payday-Macher.
Rechteinhaber Skybound gingen die Kontroversen und schlechten Nachrichten um das Spiel wohl zu weit – und so zieht man nun die Notbremse, in Folge dessen sowohl der Vertrag mit Starbreeze als auch der Verkauf des Spiels eingestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
Verzögerter und mehr als holpriger Release
Ursprünglich sollte der Coop-Shooter bereits 2014 erscheinen, wurde dann aber immer wieder verschoben. Und auch nach seiner Veröffentlichung im Jahr 2018 konnte das Spiel einfach nicht überzeugen.
Die Rezensionen auf Steam selbst bescheinigen dem Titel gerade einmal eine ausgeglichene Wertung, Metacritic räumt den Titel auch nur 5,3/10 Punkten ein – und die Reviews vieler Tester fallen auch alles andere als gut aus.
Bemängelt wurde neben dem schlecht umgesetzten Konzept im Stil eines Left 4 Dead auch die technische Ausarbeitung, denn gerade in den ersten Wochen schlug sich Overkill’s The Walking Dead mit vielen Schwierigkeiten wie Performance-Problemen, fehlerhaften Ingame-Sequenzen und Bugs an sich herum.
Das hatte zur Folge, dass die Verkaufszahlen des Titels trotz des großen Namens weit hinter den Erwartungen zurückblieben. Ein Fakt, den auch die hastig nachgeschobene, günstige Starter-Version nicht aufholen konnte.
Probleme im Hintergrund
Schuld am Ergebnis sind wohl auch Probleme bei der Planung, wie die Seite Eurogamer einen Mitarbeiter von Starbreeze zitierte.
Pläne wurden andauernd umgeworfen und neu aufgestellt, Features die schon in Entwicklung waren wurden gestrichen und Neue hinzugefügt. Der Engine-Wechsel ohne dafür geschultes Personal sorgte dann wohl sogar dafür, dass die Entwickler teilweise mit Tutorials bei der Erstellung eines eigenen Spiels arbeiten mussten, weil niemand eine Ahnung hatte, wie es funktionierte.
Die Seite zitiert einen anderen Mitarbeiter, der sich wie folgt zum Stand des Spiels äußerte:
Darum fühlt sich das Spiel wie eine Alpha an. Weil es eine ist! […] Es ist ein Beta-Spiel, an dem wir gerade einmal anderthalb Jahre gearbeitet haben!
Das ist wohl im Endeffekt nur die Spitze des Eisberges, denn von hunderten von Überstunden, nicht erhaltenen Gehaltszahlungen und unrealistischen Vorstellungen der Chef-Ebene ist ebenfalls die Rede, sowie von schweren finanziellen Problemen des Entwicklers an sich.
Eigentlich kein Wunder, dass dann am Ende so ein Ergebnis dabei herumkommt – oder?
Skybound zieht den Stecker
Wie bereits oben erwähnt ist Rechteinhaber Skybound alles andere als zufrieden mit den Ergebnissen und beendet mit sofortiger Wirkung den Vertrag mit Starbreeze.
In einem Statement seitens Skybound heißt es:
Wir haben mit sofortiger Wirkung unseren Vertrag mit Starbreeze Studios aufgelöst und alle Bemühungen um Overkill’s The Walking Dead eingestellt.
Damit sind wohl auch die Pläne für die Season 2, die Teil der Deluxe-Version des Spiels war, großteils hinfällig. Wann oder ob diese überhaupt noch erscheint ist alles andere als klar.
Und der Release des Spiels auf Konsolen ist ebenfalls komplett vom Tisch, denn Sony ist schon dabei Rückerstattungen für Vorbesteller von Overkill’s The Walking Dead auszuführen.
Verkäufe werden wahrscheinlich eingestellt
Damit bleiben wohl einige Käufer des Spiels ratlos mit der Frage zurück, wie es denn nun weitergeht. Auf diesen Umstand hin gab Starbreez eine Statement ab, welches aber auch nicht sehr vielversprechend klingt:
Es tut uns Leid für alle, die das Spiel mit der Erwartung die Season 2 zu bekommen gekauft haben. Wir arbeiten mit Hochdruck daran eine Lösung für dieses Problem zu finden.
– Mikael Nermark, Starbreeze CEO
Aber es geht noch weiter: Laut einem Statement seitens Starbreeze vom heutigen Mittwoch hat Skybound sogar eine „lizenzbezogene Beschwerde“ bei Steam eingereicht, was wahrscheinlich zur Folge hat, dass der Titel in naher Zukunft nicht mehr käuflich auf der Plattform zu erwerben sein wird.
Seitens Skybound heißt es nun, man wolle nach anderen Möglichkeiten suchen, um weitere Videospiele mit der Marke umzusetzen.
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