Minecraft-Server gibt es wie Sand am Meer. Richtig gute, innovative Konzepte scheitern oft. Eine Schande. Doch woran kann so etwas liegen?
Ja, auch ich gehöre zu ihnen. Den gescheiterten Server-Besitzern, die fast jahrelang für ihren Server gekämpft haben und versucht haben, ihn so innovativ wie möglich zu gestalten. Woran er gescheitert ist, lässt sich aus meiner Perspektive nicht sagen. Vermutlich gibt es viele Gründe dafür.
Doch ich möchte mich jetzt nicht darüber beschweren, dass ich es mit meinem Server zu nichts gebracht habe und alle Anderen Schuld tragen, nur ich nicht. Diese Selbstüberschätzung wäre zu viel des Guten.
Also möchte ich nun einmal über andere Server reden: Die, die es anders machen wollten, aber gescheitert sind.
In Foren über Minecraft habe ich teilweise geniale Serverkonzepte lesen können. Kein 08/15-Grundstücksserver, sondern etwas Ausgefallenes. Server mit Wildwest-Konzepten, teilweise mit penibler historischer Genauigkeit. Oder Server, die es wirklich verdient hätten, sich Reallife-Server zu nennen.
Doch viele von diesen Servern haben es nicht mal in die Release-Phase geschafft, also die Welt und den Server so weit vorbereiten können, dass er für Spieler zugänglich gewesen wäre.
Inhaltsverzeichnis
Ursachenforschung
Woran liegt das? Zum einen kann das gut am Personal liegen. Viele Server benötigen Programmierer, die sich um die technische Umsetzung des Konzeptes kümmern. Doch die sind teilweise schwer aufzutreiben. Wirklich fähige Entwickler scheinen lieber zu bestehenden Servern zu gehen, die gerade wachsen, damit ihre Entwicklungen auch garantiert genutzt werden und nicht auf einem Server versauern, der eh vielleicht nicht einmal für Spieler fertig wird.
Doch gerade diese Angst davor, auf neuen Servern mitzuarbeiten, macht es wirklich innovativen, frischen Ideen schwer, umgesetzt zu werden.
Aber fehlende Programmierer (die es übrigens auch nicht wie Sand am Meer gibt und somit auch nicht jedes neue Konzept gefördert werden kann) tragen natürlich nicht den Großteil der Schuld, vielleicht gerade einmal einen kleinen Teil. Mehrere Faktoren sind dafür verantwortlich, dass junge Ideen scheitern.
Jeder kocht sein eigenes Süppchen
Beeindruckend finde ich die Anzahl der Minecraft-Server, die sich in einigen Serverlisten findet. Die Namen variieren, doch das Konzept läuft meistens auf das Gleiche hinaus: Grundstück zum Bauen, extra Welt zum Abbauen und erfarmte Items in Shops verkaufen. Warum gibt es so unzählig viele dieser Server, warum spielt man nicht direkt lieber auf einem großen Server mit Grundstücken, anstatt seinen eigenen aufzumachen und das Konzept 1:1 zu kopieren?
Ich kann nur vermuten, dass es daran liegt, dass man einfach gerne mal sein eigenes Ding machen möchte. Wenn es so viele Server gibt, die das gleiche Konzept anbieten, warum schließt man sich denn nicht denen an und versucht, zusammen etwas zu machen? Jeder muss aber seinen eigenen Server erstellen.
Und oft merkt man auch, dass jemand einen Server besitzt, nicht weil er eine tolle Idee hatte, sondern weil er einfach mal Bock drauf hatte.
Wenn ich auf ein paar Erlebnisse auf Servern zurückblicke, würde ich auch vielen Serverbesitzern jegliche Kompetenz absprechen. Da gibt es teilweise extra Personal auf dem Server, das sich um Einrichtung von Plugins kümmert oder dem Serverbesitzer erklärt, wie man irgendwelche technischen Funktionen benutzt.
Jetzt mal im Ernst: Einen Minecraft-Server einzurichten ist, finde ich, sehr einfach. Es gibt tausende Anleitungen im Internet und auch Plugins für andere Serversoftwares als die Standard-Minecraftserversoftware funktionieren eigentlich ziemlich oft nach dem gleichen Schema. Wer so etwas nicht bedienen kann, sollte keinen eigenen Server betreiben (oder zumindest sich keine hohen Spielerzahlen erhoffen).
Serverkonzepte selbst als Stein im Weg
Und, wisst ihr was? Ein Grund, warum viele gute Konzepte scheitern, ist das Konzept selbst. Wie ich bereits erwähnte, gibt es viele gute Konzepte. Doch einige sind zu gut, zu realistisch. Viele Leute scheinen nicht einsehen zu wollen, dass die Umsetzung in Minecraft aber auch irgendwo eine Grenze hat.
Spieler wollen sich nicht immer unbedingt erst eine halbe Stunde irgendwo einlesen, bis sie das Grundkonzept eines Servers verstanden haben. Meist ist die Installation von Modifikationen, um auf dem Server noch mehr möglich zu machen, für Spieler schon zu viel. Ein gutes Konzept sollte also den schmalen Grad zwischen zu hoher Komplexität und 08/15 bewältigen.
Dass dieses Unterfangen alles andere als einfach ist, zeigen uns die unzähligen Projekte für Server, die sich im Laufe der Jahre spätestens in der früheren Release-Phase verabschiedet haben.
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