Hunt: Showdown – Cryteks Monster-Jagd in den Sümpfen im Test

Hunt: Showdown Test

Ein schwüler Sommertag in den Sümpfen von Louisiana, wir stapfen durch den Morast und nähern uns einem Gehöft am Rande des Sumpfes.
Am Einhang erhebt sich ein Leichnahm und kommt gurgelnd auf uns zugewankt – wir pusten ihm mit der Nagant-Pistole den Schädel weg, aber leider haben wir durch den Schuss ein Rudel Höllenhunde auf dem Gelände aufgeschreckt, die sich nun knurrend auf den Weg zu uns machen.
Hund Nummer Eins schaffen wir noch und wechseln zur Primärwaffe – sind aber nicht schnell genug, und so beenden Hund Zwei und Drei diese Jagd ganz schnell.

So oder so ähnlich können die ersten Runden in Hunt: Showdown aussehen.

Was der Horror-Survivalshooter von Crytek sonst noch so unter der Haube hat, verrät unser Test!

Story/Szenario

Das Szenario aus Hunt: Showdown ist der Stoff, aus dem Alpträume gemacht sind.
Eine Zwischenwelt hatte Ende des 19. Jahrhunderts Kontakt mit der unseren – und dieser Kontakt brachte grässliche Monster, Mutationen und damit einhergehend Tod und Verwüstung über die Welt.

In Hunt: Showdown spielen wir einen Kopfgeldjäger – einen „Hunter“ – dessen Aufgabe es ist, diesen Kreaturen in den Sümpfen von Louisiana entgegenzutreten und die schlimmsten dieser Monster auszuschalten, einen Beweis für die Tötung mitzunehmen und dafür das Kopfgeld zu kassieren.

Dabei müssen wir uns sowohl gegen Untote, Monster aber auch andere Spieler durchsetzen. Schaffen wir es heil aus der Sache raus winken Erfahrungspunkte und Geldbelohnungen, versagen wir verlieren wir den aktuellen Charakter samt Erfahrung und Ausrüstung.

Hunt: Showdown Test
Leichen stapeln sich, Untote schlurfen durch den Sumpf, Feuer greifen um sich – in Hunt: Showdown hat es unsere Welt ganz schön erwischt.

Gameplay

Den Anfang macht immer die Rekrutierung eines Hunters im Hauptmenü des Spiels. Dort bekommen wir immer eine Auswahl von 4 Kandidaten gestellt, die unterschiedliche ausgerüstet und erfahren sind.
Wenn wir den Hunter gefunden haben, dessen Fähigkeiten und Ausrüstung am ehesten unseren Ansprüchen entsprechen, rekrutieren wir ihn und können ihn dann weiter anpassen.

Charakeranpassung

Welche Hauptwaffe möchten wir mitnehmen? Welche Sekundärwaffe ergänzt diese gut?
Hunt: Showdown bietet hier eine breite Auswahl an Schrotflinten, Repetier- und Karabinergewehren, aber auch Elefantentöter, verschiedenste Revolver, aber auch Nahkampfwaffen wie Säbel, Macheten oder Äxte.

Danach folgen die Entscheidungen für Tools und Verbrauchsitems – Messer, Wurfmesser, Erste Hilfe-Kits oder Leuchtfeuerpistolen können mit einer Vielzahl an Feuer-, Explosions oder Stacheldrahtbomben oder Vitalitätsspritzen kombiniert werden.
Hier werden dem Spieler viele Freiheiten gelassen, jeder Spielstil hat seine Ausrüstung und Variationen.

Hunt: Showdown Test
Aus einer kleinen Auswahl rekrutieren wir unseren Hunter.

Ablauf einer Spielrunde

Sind wir mit der Auswahl zufrieden wählen wir ein Szenario aus und starten die Spielsuche.
Dann werden wir in die Spielwelt gesetzt, in der wir dann mit der sognannten „Dark Sight“ – einer Fähigkeitder Kopfgeldjäger, mit der sie ihre Ziele aufspüren – nach den Hinweisen suchen, die uns zum Bossmonster führen.
Jeder genutzte Hinweis graut einen Teil der Karte für uns aus, in dem sich der Boss nicht befindet. Haben wir drei Hinweise gefunden, bekommen wir den Standort des Bosses auf der Karte angezeigt.

Dabei stellen sich uns allerhand alptraumhafte Kreaturen in den Weg.
Von den simplen „Grunts“, die im Grunde eine Art Zombie sind, über Rudel von Höllenhunden bishin zu mutierten und ekeligen Monströsitäten wie dem schwer gepanzerten „Armored“ oder dem „Meathead“ müssen wir uns gegen einige Monster behaupten.
Dann gibt es dort noch Faktoren wie Krähen und Enten auf der Karte, die laut krächzend und quakend losfliegen und so unsere Position für KI und Gegenspieler verraten können.

Man sollte sich außerdem bewusst sein, dass sämtliche Aktionen meist sehr weit hörbar sind – egal ob man einen Grunt umlegt, eine hängende Kette berührt oder die Hunde in einem Käfig „triggert“.

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Wer Angst vor Krabbeltieren hat muss sich in Hunt: Showdown beim bezwingen der Spinne sicherlich überwinden.

Von den Bossmonstern selbst gibt es derzeit zwei – einmal eine riesige Spinne, die uns giftige Galle entgegenspuckt, die Sicht und Bewegung behindert – oder den Butcher, ein Koloss aus Menschenteilen, der sich einen Schweinekopf aufgesetzt hat und mit Hackebeil und Flammen jeden kleinhackt, der sich an ihn herantraut.
Je nach am Start der Runde gewähltem Vertrag ist sind ein oder gleich beide der Bosse auf der Karte verfügbar.

Hat man es dann geschafft diese Bossmonster auszuschalten, muss man sie mit seinen Fähigkeiten verbannen – und wird ab diesem Zeitpunkt ein für alle anderen Spieler sichtbares Ziel auf der Karte.
Nach der Verbannung, die eine Zeit dauert, kann man die Trophäe aufheben und bekommt einen sogenannten „Dark Sight Boost“.
Mit diesem können wir andere Hunter in der Umgebung erkennen – allerdings sind wir auf der Map und via Dark Sight selbst auch grob auszumachen.

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Nach dem Erlegen folgt die Verbannung, in unserem Fall haben wir die Spinne zerlegt.

Dann gilt es zu entscheiden – den eventuell zweiten Boss auch noch anzugehen – oder versuchen schnell mit dem geleisteten aus der Runde zu flüchten.
Wir steigen aus, in dem wir uns zu einer der Kutschen oder Schiffe bewegen, die am Kartenrand markiert sind und dort kurz aushalten.

Entscheiden wir uns für PvP-Kämpfe und/oder einen zweiten Boss riskieren wir aber auch alles zu verlieren – denn sterben wir, verlieren wir alles.
Ein Teamkamerad kann uns einmal aufhelfen – werden wir aber verbrannt oder sterben beide, ist es aus.

Der Fakt, dass sich uns neben den Monstern auch noch andere Spieler in den Weg stellen, macht die Sache natürlich nicht einfacher – aber auch viel spannender!
Den Perma-Death beim Ableben immer im Hinterkopf zu haben verleiht jedem Kampf eine ganz eigene Note, denn ein Tod bedeutet hier wirklich auch Verlust.

Spielwelt & Atmosphäre

Die Spielwelt ist das Herzstück von Hunt: Showdown. Neben der schicken und detailreichen Gestaltung versorgt sie den Spieler mit allen nötigen Informationen, wenn man diese zu lesen – oder besser gesagt zu hören weiß.

Tritt man auf einen Ast, wechselt seine Waffe, watet durchs Wasser oder erschießt einen Grunt mit einer schallgedämpften Waffe, der dann zu Boden klatscht – all das ist auch für andere Spieler auf unterschiedliche Distanzen zu hören – abgesehen von den offensichtlichen Zeichen wie aufgeschreckten Krähen, Enten und lauten Schüssen natürlich.

Dieser Fakt lässt einen immer angestrengt lauschen – und nach einiger Zeit erkennt man den Unterschied zwischen Zombieschlurfen und Spielergetrappel, hört die Höllenhunde schon von weitem oder erkennt die Schießeisen, wenn ihr Schuss durch die Spielwelt hallt.

All das erzeugt eine sehr dichte Atmosphäre, die geneigte Spieler regelrecht aufsaugen und richtig tief ein eine Runde Hunt: Showdown abtauchen können. Insbesondere in den Nachtmissionen kommt das sehr gut zum tragen.

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Eins beweist Crytek mit Hunt: Showdown zweifelsohne – stimmungsvolle Spielwelten und Atmosphäre erzeugen kann man!

Kampf & Gunplay

Der Kampf stellt einen wesentlichen Bestandteil des Spielerlebnisses von Hunt: Showdown dar – egal ob es gegen die KI oder andere Spieler geht.

Crytek schafft es hier sowohl beim Gunplay als auch beim Nahkampf abzuliefern.

Alle Waffen lassen sich in einer ungenauen und ungezielten Variante abfeuern nachdem wir die rechte Maustaste gedrückt halten, drücken wir dazu die Shift-Taste wechseln wir in den Zielmodus, der die genauesten Schüsse erlaubt.
Der bloße Klick mit der linken Maustaste führt einen Nahkampf-Angriff mit der Waffe aus, der je nach Beschaffenheit des Schießeisens (angebrachte Klingen, Äxte o.ä.) unterschiedlich effektiv ist.

Jede Waffe hat ihr eigenes Handling, ihre Vor- und Nachteile, die durch das restliche Loadout des Jägers ausgeglichen werden müssen.

So hat man mit der „Romero 77 Hatchet“ beispielsweise eine Schrotflinte mit angebrachtem Hackebeil zur Hand, benötigt aber dennoch einen ausreichend starken und/oder genauen Revolver, um auch bei Feuergefechten außerhalb der Schrot- und Beilreichweite etwas ausrichten zu können.

Hunt: Showdown Test
Waffen wie die „Romero 77 Hatchet“ vereinen die die Aspekte einer Nahkampf- mit einer Schusswaffe, und machen so Ausrüstungsslots für andere Optionen frei.

Bei allem sollte man im Hinterkopf behalten, dass der Schuss eine gewisse Zeit braucht, bis er beim Ziel ankommt – besonders auf Distanzen. Wir spielen schließlich im 19. Jahrhundert – und nicht mit den Hochleistungswaffen der heutigen Zeit.
Das wirkt authentisch und nach kurzer Eingewöhnungszeit lassen sich sehr präzise Schüsse abfeuern.

Im punkto Nahkampf sollte man immer ein Auge auf seine Ausdauerleiste am unteren Bildschirmrand haben. Denn jeder Schlag mit einer Nahkampfwaffe verbraucht unterschiedlich viel dieser Ressource, während eine Kampfaxt sie bereits nach 2 Schlägen leert und großen Schaden anrichtet, schaffen wir es mit einem Messer 3 bis 4 mal zuzustechen, richten weniger Schaden an – sind aber auch beweglicher.

Fortschrittssysteme

Nach dem Ende einer erfolgreichen Runde bekommen wir unser Kopfgeld, Boni für Dinge wie Bosskills, Hinweise oder Spielerkills und Erfahrungspunkte sowohl für unseren Hunter, als auch für unsere Blutlinie.
Die Blutlinie ist das Progression-System von Hunt: Showdown, mit steigendem Level schalten wir weitere Waffen, Items und Traits frei.

Diese Traits können wir mit den Erfahrungspunkten des Hunters nutzen, um ihm Boni zu verschaffen. Schnelleres Bandagieren, weniger empfindliche Krähen und Enten in unserer Umgebung, das wiederauffüllen von Gebrauchsitems bei Munitionskisten, mehr Ausdauer, besseres Revolverhandling – die Liste ist sehr lang.
Allerdings kann man diese Punkte nur einmal verteilen – und sollte sich überlegen, wofür man sie einsetzt.

Der dritte Faktor ist das Geld, von dem wir sowohl neue Hunter als auch neue Waffen und Ausrüstung kaufen müssen.

Hunt: Showdown Test
Traits verleihen unserem Hunter weitere oder verbesserte Fähigkeiten.

Spielmodi

Hunt: Showdown spielt man im Standartmodus zu zweit, in diesen normalen Runden können aber auch einzelne Spieler mitspielen. Bei einer maximalen Spieleranzahl von derzeit 10 Spielern pro Match kann man also theoretisch auf 4 andere 2er Teams, 3 2er Teams und 2 Solo-Spieler oder auch nur 2 andere Teams und 4 Solo-Spieler treffen.

Entwickler Crytek hat nach dem Erfolg des letzten Events auch einen Solo-Modus dauerhaft zum Spiel hinzugefügt, bei dem nur 10 Solo-Spieler gegeneinander antreten.

Technik & Performance

Hinter Hunt: Showdown werkelt – wie bei Crytek kaum anders zu erwarten – die CryEngine. Dementsprechend gut und detailliert sieht die Spielwelt auch aus.
Während das Spiel besonders in der Anfangsphase streckenweise mit starken Performanceproblemen zu kämpfen hatte, schlägt sich Hunt: Showdown heute recht stabil.

In unserem Test spielten wir mit folgenden Systemen:

System 1

  • Windows 10 64bit
  • Intel Core i7 6700k (3,6 GHz)
  • 16 GB RAM
  • Geforce GTX 980 TI (6GB)
  • SSD
  • Maximale Settings, bei 2K Auflösung

System 2

  • Windows 10 64bit
  • Intel Xeon E3 1231 v3 (3,4 GHz)
  • 16 GB RAM
  • Asus STRIX GTX1050 TI (4 GB)
  • SSD
  • Mittlere Settings, bei FHD

Bei System 1 verzeichneten wir im Schnitt stabile 40-45 FPS, bei System 2 stabile 40-50 FPS.

Raum für Optimierungen gibt es hier also sicherlich noch, aber das Spielerlebnis an sich ist flüssig und wirklich harte Abfälle gibt es seitens der FPS nurnoch sehr selten bis garnicht.

Zum Zeitpunkt dieses Reviews befindet sich auch ein Performance-Update auf den Testservern, bei dem wir bei System 2 die FPS auf recht gute 50 FPS hochkorrigieren konnten.

Systemvoraussetzungen

Zum Spielen benötigt man mindestens einen Intel i5 mit 2,7GHz / AMD Ryzen 3 1200 oder vergleichbare 4-Kern-CPUs, 8 GB RAM und eine NVIDIA GeForce GTX 660 TI bzw AMD Radeon R9370.
Empfohlen werden uns ein Intel i5 mit 3,2 GHz / AMD Ryzen 5 1400, 12 GB RAM und eine NVIDIA GeForce GTX 970 4 GB oder AMD Radeon R9 390X.

Fazit

Hunt: Showdown mischt PvP-Aspekten abseits vom hektischen Rumgeballer eines PUBG oder Fortnite mit PvE-Elementen und streut Aspekte wie Perma-Death und eine dichte, stimmige Atmosphäre mit ein.
Diese Mischung spielt sich erfrischend und anders, erzeugt Spannung und Spielspaß.
Egal ob man einen Charakter auf ärgerliche Art und Weise verliert oder die Extraktion aus der Sumpfhölle zusammen mit dem Teamkameraden schafft, man möchte am liebsten gleich wieder loslegen.

Wer dem düsteren Setting und den etwas altertümlichen Waffen etwas abgewinnen kann und dabei auf eine schicke Mischung aus PvP und PvE steht, dem kann man Hunt: Showdown in seinem aktuellen Zustand klar empfehlen.

Die communitynahe Entwicklung seitens Crytek, die das Feedback der Community aktiv erfragt und mit einbezieht und die Interaktion seitens der Entwickler in Form von Umfragen, Social Media-Posts und Livestreams sucht stellen Hunt: Showdown eine gute Zukunft in Aussicht, wenn die Entwickler diesen Kurs halten können.

Hunt: Showdown ist seit dem 22. Februar 2018 im Early Access auf Steam erhältlich und kostet 29,99€.

Überblick der Rezensionen
Story / Szenario
9
Gameplay
9
Technik & Performance
7
Preis-Leistung
8
Chris ist ein Survival- & Sandboxgame-Fanatiker und seit den ersten Stunden der DayZ Mod und Minecraft "infiziert". Er ist außerdem Drahtzieher und Gründer der Seite und kümmert sich um eine Vielzahl unterschiedlicher News zum Genre die anfallen. Daneben ist er für die Verwaltung der Seite zuständig und kümmert sich um quasi alles, was im Hintergrund abläuft.
hunt-showdown-cryteks-monster-jagd-in-den-suempfen-im-testEgal ob mit Partner oder Einzelgänger, Hunt: Showdown bietet mit seinem düsteren Setting des 19. Jahrhunderts Louisiana's optimale Voraussetzungen für spannende Spielrunden. Wer auf einen Mix aus PvP, PvE und Perma-Death steht, ist hier auch während des Early Access genau richtig!

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