Die alte Militärbasis „Fort Strong“ liegt auf einer Insel südöstlich vom Flughafen Boston und ist über eine Brücke aus Richtung Nordhagen Beach zu erreichen. Diese relativ überschaubare Insel hat eine lange Geschichte, wurde sie doch schon zu Zeiten des Unabhängigkeitskrieges für militärische Zwecke genutzt. Nachdem die Insel für lange Zeit keinen Zweck mehr erfüllte, wurde sie Mitte des 21. Jahrhunderts von der US-Army als Stützpunkt, geheime Forschungsanlage und vor allem als Lager verwendet.
In der Anlage selbst wurden hauptsächlich Rüstungs- und Waffenforschungen durchgeführt. So hat man unter anderem die T-51B-Powerrüstung verbessert und die M42-Fatman entwickelt und perfektioniert. Das Areal vor dem Fort mit seinen vielen Gebäuden, eignete sich perfekt für die zahlreichen Tests, um gerade die Fatman nebst Miniatombombe zu dem zu machen, was sie im Jahre 2287 sind. Zudem diente Fort Strong auch als ansehnliches Waffen- und Munitionslager, welches immer noch reich gefüllt ist, da im Oktober 2077 das Fort überstürzt evakuiert und geschlossen werden musste.
In der Stählernen Bruderschafts-Quest „Keine Gnade“ wird in der Mutanten-Schlacht um Fort Strong das prall gefüllte Lager für diese Fraktion in Besitz genommen. Aber keine Sorge, für uns gibt es unter anderem eine T-51B und eine M42 nebst ausreichender Munition zu ergattern.
Ist das Gebiet erstmal befriedet, kann dem Entdeckerdrang nach gegeben werden. Die Mutanten haben es sich hier besonders gemütlich gemacht. Halten wir uns im ersten Stockwerk rechts, erreichen wir das Büro des von Juni 2075 bis September 2077 kommandierenden General Brocks. Seine persönlichen Terminaleinträge haben wir nachfolgend für euch dokumentiert:
- Bericht – Juni 2075
Heute ist das Kommando von Fort Strong auf mich übergegangen. Ich freue mich schon, der US Army beim Testen ihrer experimentellen Waffensysteme in unserer Anlage behilflich zu sein. Die Männer haben auf meinen Befehl hin die Insel bereits für die Tests vorbereitet, die alte Kaserne abgerissen und eine simulierte Stadt errichtet. Da wir den Feind an einer urbanen Front bekämpfen werden, ist es meiner Meinung nach am besten, diese Waffen an zivilen Gebäuden zu testen.
- Bericht – September 2075
Wir haben eine neue Lieferung T-51B-Powerrüstungen getestet, die von den Technikern der Army gerade fertiggestellt worden sind. Ich bin von dem umfassenden Schutz beeindruckt, den sie unseren Soldaten bieten, während sie ihnen gleichzeitig große Mobilität ermöglichen. Mir ist allerdings aufgefallen, dass den Soldaten das Springen in diesen Dingern immer noch schwerfällt – wegen des Gewichts des Anzugs fallen sie bei harten Landungen häufiger um. Die Jungs von der Wartung haben sich das mal angesehen und sie schlagen vor, ein Gyroskop und Stoßdämpfer in den unteren Torso einzubauen. Ich werde dies nach oben weitergeben und sehen, ob ich Washington dazu bringen kann, die Extrakosten für die Modifizierung auszugeben.
- Bericht – Februar 2076
Die Situation im Ausland spitzt sich zu, deshalb hat Washington uns angewiesen, die Projektlaufzeiten zu halbieren. Ich habe sie auf die dadurch entstehenden Gefahren hingewiesen, doch wir scheinen keine große Wahl zu haben. Ich habe mich entschlossen, meine Mitarbeiter in Team Alpha und Team Bravo aufzuteilen, sodass wir an zwei Projekten gleichzeitig arbeiten können. Dadurch arbeiten zwar weniger Leute an einem Projekt, aber ich bin überzeugt, dass wir den neuen Zeitplan trotzdem einhalten können. Ich werde Team Alpha an der Powerrüstung und Team Bravo an den neuen M42-„Fatman“-Werfern arbeiten lassen.
- Bericht – Juni 2076
Team Alpha hat gerade den ersten Schwung T-51B-Anzüge an die Front nach China geliefert. Den Berichten nach zeigen die Anzüge eine bessere Leistung als erwartet und fressen sich durch feindliche Panzer und Rüstungen, als ob es Papier wäre. Angeblich ergeben sich einige feindliche Truppen sogar, wenn sie die Powerrüstungs-Truppen mit ihren 5-mm-Minigungs auch nur sehen. Sieht ganz so aus, als hätte sich Team Alpha eine Ausgangserlaubnis fürs Wochenende in Boston verdient.
- Bericht – Dezember 2076
Team Bravo hat gerade damit zu kämpfen, dass das abgefeuerte Geschoss des M42 nicht weit genug fliegt. Das Problem liegt darin, dass der Gefechtskopf nach wie vor zu schwer ist, um die erforderliche Distanz zurückzulegen – unsere simulierten Soldaten bekommen immer noch zu viel Strahlung ab und erleiden Verbrennungen durch die Explosion. Einer der Techniker hat den radikalen Vorschlag gemacht, eine kleinere Sprengladung zu verwenden, um das Geschoss schneller aus dem Werfer zu katapultieren. Seine Berechnungen klingen vernünftig, also werde ich es ihn versuchen lassen.
- Bericht – September 2077
Nach einigen Rückschlägen und dem Verlust eines Testtrupps haben wir die Feuervorrichtung des M42-Werfers endlich perfektioniert. Washington hat mich gedrängt, dieses Projekt zum Abschluss zu bringen, doch für eine so wirkungsvolle Waffe wollte ich mir ausreichend Zeit nehmen. Wir haben die Werfer zum Lager in Mississippi geschickt und warten nur noch auf den Befehl, die Gefechtsköpfe dorthin zu verschiffen, wo sie gebraucht werden. Hoffentlich sind wir diese Atomraketen noch vor Ende des Monats los. Ich fühle mich nicht wohl, nur wenige Meter über einer Menge an Atombomben zu schlafen, die die gesamte Insel ausradieren könnten.
In den Büroräumen der gleichen Ebene können wir auch noch ein altes Holoband finden und abspielen
- Private Murnahans Holoband, Captain Dunleavy spricht:
„Angeblich hat die Armee heute Morgen mit dem Entladen der ersten M42-Lieferung angefangen. Ich kenne dieses wunderbare Spielzeug bisher nur auf dem Papier, also haben Private Bertram und ich uns dorthin geschlichen, um einen ersten Blick darauf zu werfen. Als ich gehört habe, dass die Eierköpfe einen tragbaren Atomraketenwerfer entwickeln, dachte ich, die sind doch krank … aber die haben es tatsächlich hinbekommen. Und nachdem ich das Gerät jetzt mit eigenen Augen gesehen habe, denke ich, dass es reichen könnte, den Kriegsverlauf zu unseren Gunsten zu wenden. Ich meine, der Blick auf den Gesichtern unserer Feinde, wenn wir mit diesen Dingern über Anchorage abspringen? Die werden nicht wissen, wie Ihnen geschieht.“
Die ausgebauten unteren Ebenen wurden als Lager genutzt und dienten natürlich den umfangreichen und langandauernden Forschungen. Auf dem Team Bravo – Testterminal werden die Entwicklung und die Tests der M42 anschaulich für uns festgehalten:
- M42-Bericht 001
Die Dinge spitzen sich hier langsam zu. Brock hat sich entschlossen, unsere Männer in zwei Teams aufzuteilen. Ich habe einen der kurzen Halme gezogen, also bin ich beim M42-„Fatman“-Werferteam gelandet, während die meisten meiner Kumpel schön oben bei den T51B-Anzügen sitzen. Was für eine lächerliche Idee der M42 doch ist – ein tragbarer Werfer für Mini-Atomraketen, die ein Soldat auf dem Schlachtfeld auf kurze Entfernung einsetzen soll. Ich habe mit die Pläne angesehen und weiß nicht, wie wir es schaffen sollen, dass dieses Ding den Gefechtskopf weit genug abfeuert, sodass der Soldat, der diese Todesfalle bedienen muss, nicht selbst dabei drauf geht.
- M42-Bericht 002
Wir haben das Gewicht des Gefechtskopf so weit wie möglich reduziert, aber ich denke, dass wir die Sache von der falschen Seite her angehen. Statt das Gewicht des Gefechtskopf zu senken, sollten wir lieber versuchen, die Feuerkraft des Werfers zu erhöhen. Ich weiß, dass dadurch das Gewicht der bereits schweren Waffe weiter erhöht wird, aber uns bleibt keine andere Möglichkeit. Jemand aus dem Team hat vorgeschlagen, den Gefechtskopf mithilfe von Magneten wie bei einer elektromagnetischen Schienenkanone zu beschleunigen, allerdings wäre dann das Netzteil schon so groß wie ein Koffer. Ich werde weiter über dieses Problem nachdenken und sehen, was mir dazu einfällt.
- M42-Bericht 003
Heute Morgen haben wir zwei gute Soldaten verloren. Sie befanden sich an der Oberfläche und haben eine MIRV-Variante des Werfers getestet, als einer der Gefechtsköpfe eine Fehlzündung hatte und direkt auf dem Boden vor ihren Füßen auftraf. Die Armen hatten keine Chance. Wir haben nicht einmal Überreste gefunden, um sie ihren Angehörigen nach Hause zu schicken, also hat Brock befohlen, einige Dosen mit Sand zu füllen. Dieser Typ schert sich kein bisschen um uns, sondern sorgt sich nur darum, dass ihm die Ordensträger in Washington nicht das Leben zur Hölle machen.
- M42-Bericht 004
Letzte Nacht lag ich im Bett und hatte einen dieser „Aha“-Momente. Ich bin zu den Jungs von der Nachtschicht ins Labor rüber gerannt, hab all ihre Zeichnungen auf den Boden gefegt und angefangen, meine Idee zu zeichnen. Sie haben bestimmt gedacht, dass ich verrückt geworden bin. Sechs Stunden und ungefähr vierzehn Becher Kaffee später hatte ich alles fertig. Wir werden eine kleine Ladung als Zündhilfe einbauen, um den Gefechtskopf aus dem Werfer zu katapultieren. Die Reichweite wäre dadurch sehr groß und die Sprengladung könnte am Gefechtskopf selbst angebracht werden. Brock schien der Plan zu gefallen und er hat uns grünes Licht für die Entwicklung eines Prototypen gegeben. Ich kann es kaum erwarten.
- M42-Bericht 005
Es hat fast ein ganzes Jahr und über einhundert Testschüsse gedauert, aber jetzt ist der M42 bereit, in der Praxis angewendet zu werden. Kaum zu glauben, dass ich über ein Jahr mit diesem einen Projekt verbracht habe. Ich bin froh, dass wir unseren Jungs, die im Ausland kämpfen, eine gut getestete Waffe liefern können. Jetzt, da das Projekt abgeschlossen ist, wird uns Brock eine neue Aufgabe geben, aber vorerst werde ich den Rest des Monats damit beschäftigt sein, diese Gefechtsköpfe einzupacken und zu verschiffen.
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