Escape from Tarkov – Entwickler gehen rigoros gegen Dataminer vor

Escape from Tarkov - Maßnahmen gegen Dataminer angekündigt
(Bildquelle: Battlestate Games)

Das russische Entwicklerstudio Battlestate Games, verantwortlich für den Hardcore-Survival-Shooter Escape from Tarkov, hat harte Maßnahmen gegen die ungeliebten Dataminer angekündingt und auch bereits durchgesetzt.

Battlestate Games vs Dataminer

In einem Statement äußert sich das Studio zum Thema „illegales Datamining“ und kündigt Konsequenzen für diejenigen an, die sich nicht daran halten.
So schreibt das Studio:

Unter Data Mining versteht man die Extraktion von Informationen aus riesigen Datensätzen. Mit anderen Worten, es handelt sich um das illegale Eindringen in Spielcode und Datenbanken, um Informationen zu extrahieren, die absichtlich vor den Nutzern verborgen sind.

Zuerst einmal sei gesagt, dass Datamining an sich in keiner Weise illegal ist. Die Ergebnisse des Dataminings können natürlich dennoch zum Problem für die Entwickler werden, etwa wenn jemand die daraus gewonnen Erkenntnisse zum Erstellen von Cheat-Software verwendet.
Von dieser Möglichkeit ist im Statement allerdings keine Rede.

Vielmehr geht es den Entwicklern um Änderungen im Spiel, die sie gerne länger oder ganz verborgen halten würden. Darunter fallen etwa Änderungen an Munitionswerten oder Boss-Spawns, neue Quests und Änderungen an selbigen oder neue Belohnungen, die noch mit garkeinem Inhalt verknüpft sind.
Die Dataminer würden damit den „Wow-Effekt“ zerstören und das Spiel „viel vorhersagbarer“ machen, heißt es weiter.
Stattdessen sollen die Spieler sich an die offiziellen Quellen halten, wie etwa das Wiki zum Spiel.

Man würde stetig an der eigenen Transparenz arbeiten und versuchen mehr Informationen mit der Community zu teilen heißt es weiter.

Als Konsequenz für das Nicht-Einhalten dieser Vorgaben will Battlestate Games jetzt rigoros gegen diejenigen Personen vorgehen, die Ergebnisse aus Datamining-Vorgängen veröffentlichen oder weiterverbreiten.

Ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Ankündigung werden wir Maßnahmen gegen alle Persönlichkeiten ergreifen, die die aus Dataming stammenden Informationen weitergeben. Dies wird dazu führen, dass alle In-Game-Accounts, die in Datamining verwickelt sind und/oder Informationen aus Datamining weitergeben, gebannt werden und Plattformen, die daran beteiligt sind, Verwarnungen erhalten und danach weitere Maßnahmen ergriffen werden.

Was genau bedeutet die Ankündigung?

Bisher hat sich Battlestate Games nicht gerade einen Namen als transparenter Spiele-Entwickler gemacht. Viele Änderungen erfolgten im Verborgenen und die Community musste oft lange rätseln, um dann nur Vermutungen zu haben, was genau sich geändert hatte.

Das zog dann das Datamining der Spieldateien nach sich, um die Änderungen nachvollziehen zu können. Einige Webseiten und Twitter-Kanäle wurden für viele Spieler zur festen Anlaufstelle, um zu wissen was genau bei der letzten Serverwartung geändert wurde.
Mit den gewonnen Daten war es möglich die Wirksamkeit von Waffenaufsätzen, Munition und Rüstungen nachzuvollziehen und zu wissen, was sich zu spielen lohnt.
In einem Spiel, in dem man beim Tod des Charakters alles an Ausrüstung verliert, kein kleiner Faktor.

Wer also einen dieser Kanäle betreibt oder die Daten seiner Webseite daraus bezieht, darf diese nun nicht mehr updaten und auch nicht weiter verbreiten.

Aber auch Content-Creator und Gaming-Webseiten sind betroffen, denn oft lässt sich nur schwer feststellen ob es sich um einen Datamining-Leak oder Erfahrungswerte handelt.
Selbst wer einen solchen Beitrag liked oder weiterschickt verstößt schon gegen die Regelung.

Feedback aus der Community

Die Community von Escape from Tarkov reagierte prompt auf die neue Ankündigung. Das Feedback fiel in großen Teilen negativ aus und unterstellte Battlestate Games einen erneuten Fehltritt.

So werfen viele Spieler den Entwicklern vor, dass Datamining garnicht nötig wäre, wenn man seitens der Entwickler einfach transparenter wäre und Informationen teilen würde.

Auch die extrem schwammige Formulierung vieler Aufgaben und Quests wurde bemängelt, genauso wie die Nicht-Kommunikation der Entwickler bezüglich Events.

Einige wiesen außerdem darauf hin, dass die Dateien von Escape from Tarkov nicht einmal groß verschlüsselt seien, sodass man garkeine Versuche seitens der Entwickler machen würde, die Problematik diesbezüglich wirklich anzugehen.

Erste (temporäre) Sperrung erfolgt

Einer der bekannteren Namen der Tarkov-Szene, der Streamer und Dataminer LogicalSolutions, wurde sogar permanent gesperrt, nachdem er den Entwicklern in der Vergangenheit wohl ein Dorn im Auge war.
Mittlerweile ist der Content Creator zwar wieder entsperrt worden, aber dennoch bleibt ein Beigeschmack bei Aktionen wie diesen.

Nun bleibt abzuwarten wie die Entwickler mit dem überwiegend negativen Feedback umgehen – und inwiefern die Regelung wirklich in der Zukunft durchgesetzt wird.

Chris ist ein Survival- & Sandboxgame-Fanatiker und seit den ersten Stunden der DayZ Mod und Minecraft "infiziert". Er ist außerdem Drahtzieher und Gründer der Seite und kümmert sich um eine Vielzahl unterschiedlicher News zum Genre die anfallen. Daneben ist er für die Verwaltung der Seite zuständig und kümmert sich um quasi alles, was im Hintergrund abläuft.

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