DayZ – Warum die Ankündigung von Beta & Version 1.0 vor allem Kritik hervorruft

DayZ in der Kritik aufgrund von Beta und Version 1.0

Der letzte Statusreport zu DayZ war zugleich Hiobsbotschaft und Erlösungsnachricht für die Community – denn nach dessen Erscheinen ist klar, dass Version 1.0 noch dieses Jahr erscheinen wird – allerdings mit viel weniger Inhalt, als eigentlich angekündigt.

Der Großteil der Community scheint deshalb – verständlicherweise – verärgert zu sein. Auf Reddit, im offiziellen Forum, in diversen Videos und Streams machen sie ihrem Ärger Luft.

Wir werfen einen Blick auf die Gründe, die DayZ aktuell bei den Spielern in Ungnade fallen lassen:

Fehlende Waffenvielfalt

Ein großer Punkt für viele Spieler ist die Waffenvielfalt, die es seit der Mod eigentlich in DayZ gab. Der letzte Statusreport enthüllte jedoch, dass diese weder in der Beta noch in Version 1.0 gegeben sein wird.

So werden nur die Waffen verfügbar sein, die es auf den aktuellen Stresstest- und Experimentalversionen gibt. Der Großteil der Waffen die wir bereits in Version 0.62 benutzen konnten, sowie fast alle neuen, geplanten Waffen werden es erst irgendwann nach Version 1.0 ins Spiel schaffen.

Im Statusreport selbst wird dies durch einen wenig aussagekräftigen Satz „verschleiert“, hier heißt es am Ende der Liste der Waffen die es nicht in die Beta/Version 1.0 schaffen nur kurz „Jegliche andere Waffe, die es zwar in Version 0.62, aber nicht auf den 0.63 Stresstest-Servern gibt“.

Wie Reddit-Nutzer Lasyen_ in seinem Kommentar darstellte, heißt dass im Detail, dass dem Spiel über 50 Waffen und Granaten fehlen werden.

Wenige Fahrzeuge, keine Helikopter

Von den angekündigten 8 Fahrzeugen werden es ebenfalls nur zwei in die finalen Releases schaffen. Anstatt Fahrrad, Mottorrad, Flugzeug und Helikopter sowie verschiedenen Autos, Bussen und LKW’s wird es lediglich den V3s-Truck und den Lada geben.

Von ersten Helikopter-Tests war bereits im Juni 2018 im Rahmen deines Community-Livestreams die Rede – aber auch diese werden es nicht in Beta und auch nicht in Version 1.0 schaffen.
Diese stellten auch seit der Mod eines der großen „Endgame“-Ziele für die Spieler dar.

Fehlende Inhalte an jeder Ecke

Wenn es aber „nur“ bei fehlenden Waffen und Fahrzeugen bleiben würde, könnte man wahrscheinlich noch eventuell darüber hinwegsehen. Allerdings fehlen auch etliche andere Features die in Statusreports oder im Forum zur Sprache kamen und fest für die Vollversion des Spiels angekündigt wurden.

Um nur einige Beispiele zu nennen wären da:

  • Untergrund-Basen
  • Überklettern/Überspringen
  • Werfen von Items
  • Krankheiten
  • Zombie-Horden
  • Fischen
  • Kontaminierte Zonen
  • Frakturen / gebrochene Knochen
  • Ragdoll-Effekte
  • Viele Kleidungs-Items die schon einmal im Spiel waren

Noch düsterer sieht es aus, wenn man die ursprüngliche Roadmap des Jahres 2015 zur Rate zieht – denn selbst hier gibt es etliche Features die nur teilweise oder garnicht im Spiel vorhanden sind oder es bis Version 1.0 sein werden:

DayZ Roadmap 2015

Da scheint es nur allzu verständlich, dass selbst die „Hardcore-Fans“ des Spiels dem Titel nach und nach dem Rücken kehren und das Vertrauen in die Entwickler endgültig verlieren.

Fehler wohin man schaut

Ein großer Aspekt, der in der Entwicklung von DayZ immer eine Rolle spielte, sind die vorhandenen Bugs und deren Behebung.

So gibt es auf den aktuellen Experimental-Servern und auch in den Stresstest-Versionen noch große Probleme mit selbigen – Trefferregistrierung, Bugs im Zusammenhang mit Waffen und deren Funktion, Probleme beim Bandagien von ausgeknockten Personen, Items die in den Händen des Spielers „feststecken“ und viele weitere sind immer noch ein gewohntes Bild.

Die Behebung aller aktuellen Bugs, die teilweise schon monatelange existieren, sowie die Erkennung und zeitnahe Behebung neuer Bugs (insbesondere mit komplexeren Features wie die des Basebuildings und der Fahrzeuge) bis zum Jahresende und zu Version 1.0 ist einfach unrealistisch und nicht machbar.

Hoffnungsschimmer Basebuilding & Mods

Einzig die offiziellen Modding-Tools und das kürzlich erstmalig verfügbare Basebuilding, welche ebenfalls für die Version 1.0 angekündigt sind, könnten DayZ noch eine Chance einräumen.

Allerdings ist auch hier fraglich ob es überhaupt dazu kommt, ob es diese Inhalte wirklich in den Release schaffen und wie funktional sie dann sein werden.

Anhand des bisherigen Werdegangs sind hier Zweifel als durchaus berechtigt.

Rauskürzen bis es passt

Es scheint fast so, als hätten die Entwickler solange geplante Features und andere Inhalte rausgestrichen und verschoben, bis man das gesetzte Ziel von Beta und Version 1.0 im Jahr 2018 – welches sich aktuell nurnoch auf weniger als zwei Monate beschränkt – als schaffbar erachtet hat.

Egal ob Bohemia oder das Team selbst hier „am Drücker“ sitzt und versucht die eigenen Versprechungen einzuhalten, mit dem aktuellen Kurs wird das „Year of DayZ“ wohl kein gutes Ende nehmen.

Normalerweise versteh man unter dem Release einer Version 1.0 – bzw „Vollversion“ – ein „fertiges“ Spiel, in dem alle Features und Inhalte vorhanden sind – aber gerade bei DayZ und den aktuellen Informationen nach wird klar, dass dies bei weitem nicht der Fall sein wird – im Gegenteil.

Spielerzahlen auf dem Tiefpunkt

Als Konsequenz der aktuellen Informationslage scheinen dem Spiel die Spieler in Scharen wegzulaufen. Daran konnten weder der Release der Experimental-Version 0.63 noch die Veröffentlichung der Serverfiles in diesem Jahr etwas ändern.

So gab es zwar einen kleinen Anstieg der Zahlen bei letzerem, allerdings hielt sich dieses „Hoch“ nicht lange – und so dümpelt das Spiel seit Juni 2018 bei durchschnittlich unter 2000 Spielern (Quelle: Steamcharts).

Schlussendlich muss man die aktuellsten Entwicklungen wohl am ehesten kritisch sehen – und wenn selbst die vehementen „Verteidiger“ des Titels zu den härtesten Kritikern werden, muss ja schon etwas drann sein.

Ein offizielles Statement zur aktuellen Kritik seitens der Entwickler steht noch aus – dieses werden wir wohl frühestens mit dem neuen Statusreport bekommen, welcher am morgigen Dienstag erwartet wird.

Chris ist ein Survival- & Sandboxgame-Fanatiker und seit den ersten Stunden der DayZ Mod und Minecraft "infiziert". Er ist außerdem Drahtzieher und Gründer der Seite und kümmert sich um eine Vielzahl unterschiedlicher News zum Genre die anfallen. Daneben ist er für die Verwaltung der Seite zuständig und kümmert sich um quasi alles, was im Hintergrund abläuft.

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